Samstag, 1. August 2015

1. Die Vorbereitung

Hallo!

Als erstes möchte ich in meinem ersten Post ein paar Fragen beantworten, welche sich der Leser vielleicht stellt und dann komme ich zur bisherigen Vorbereitungen und allem was dazu gehört.

Wie kam ich dazu einen Schüleraustausch zu machen? Wie kam ich zur Organisation Rotary? Wodurch bin ich bei der Länderwahl auf Kolumbien gekommen? Was halten meine Eltern von meinem Austausch?


Bevor ich überhaupt einen Schüleraustausch in Erwägung gezogen habe wollte ich garnicht ins Ausland, weil ich dann die 11. Klasse in der Schule wiederholen muss und nicht mehr bei meinen Freunden in der Stufe sein werde. Außerdem hat mich das nicht so gereizt obwohl ich viel Gutes gehört hatte und auch viele Bilder gesehen habe. Erst als ich dann letztes Jahr (Juli/August 2014) in den Sommerferien für 6 Wochen, auch mit Rotary, einen Kurzaustausch nach Brasilien gemacht habe war ich total begeistert und wollte gleich für ein Jahr dort bleiben. Ich habe in diesen 6 Wochen gemerkt das dieses eine Jahr, welches ich dann in der Schule wiederholen müsste, es absolut wert ist und nicht der Grund sein soll, weshalb man nur ein halbes Jahr oder sogar garnicht ins Ausland gehen  will. Und da ich ja schon mit Rotary 6 Wochen weg war und meine Mama Rotary als Austauschorganisation noch aus ihrer Jugend kannte, habe ich natürlich Rotary als Organisation gewählt. Nach den Sommerferien habe ich dann mit der sehr komplexen Bewerbung begonnen und stand dann vor der Qual der Wahl welches Land ich denn bereisen möchte. Mir war klar das ich nach Südamerika will, da meine Schwester schon dort war und ich ja auch schon 6 Wochen dort war :D doch in Südamerika gibt es dann ja auch wieder einige Länder. Ich habe die erste Orientation, so nennt Rotary die Infoveranstaltungen, abgewartet und mir von anderen Schülern die schon mit Rotary im Ausland waren etwas über ihre Länder erzählen lassen. Meine Schwester war in Ecuador, deswegen wollte ich dort nicht mehr hin, weil ich wollte ja "mein eigenes" Land :D in Brasilien war ich bereits, wenn auch nur 6 Wochen und Portugiesisch wollte ich nicht unbedingt lernen. In meiner engeren Auswahl standen dann noch Mexiko, Peru, Argentinien und Kolumbien. Aber Kolumbien wurde von dem ehemaligen Austauschschüler der dort war so gut beschrieben, das mir das das Gefühl gab: Das ist MEIN Land, da muss ich hin! Und meine Eltern waren, nachdem sie den ehemaligen Austauschschüler zur Sicherheit beziehungsweise Kriminalität in Kolumbien "befragt" haben, auch zuversichtlich, dass ich eine gute Wahl getroffen habe.

Die Vorbereitung (ca. 1 Jahr)


Der weitere Verlauf der Vorbereitungen bestand darin die Bewerbung zuende zu schreiben und abzuschicken. Dann fing das ungeduldige warten an und es folgten noch 2 weitere Orientations Anfang des Jahres 2015. Die 2. Orientation war Hauptsächlich um zu erfahren welches der 3 Länderwünsche nun das Gastland geworden ist und um die typischen Rotary Blazer anzuprobieren. Jeder Rotary Austauschschüler hat so einen Blazer in Deutschland sind diese dunkelblau in andern Ländern beispielsweise rot oder grün etc. Während des Austauschs trifft man dann die anderen Austauschschüler aus den anderen Ländern und tauscht kleine Pins, die für das eigene Land typisch sind, hin und her, sodass man am Ende des Schüleraustauschs einen voll besteckten Blazer hat. Dies ist eine Tradition bei Rotary und wenn ich in Kolumbien bin werde ich auch ganz viele Pins sammeln. Im April war dann ein Outbound Wochenende. Outbounds werden bei Rotary die Austauschschüler genannt die ihr Auslandsjahr noch bevor stehen haben. Dann gibt es noch Inbounds und Rebounds. Die Inbounds sind die Austauschschüler, die grade aus anderen Ländern hier in Deutschland ihren Austausch machen und Rebounds sind die Austauschschüler, die grade aus ihrem Austausch zurück gekommen sind. Ich bin jetzt zukünftiger Outbound genau wie etwa 60 weitere Schüler und Schülerinnen aus meinem Distrikt 1870 und die sind alle zwischen 14 und 18 Jahre alt. 
Das Outbound Wochenende wurde von den Rotexern, ehemalige Austauschschüler die die zukünftigen Austauschschüler vorbereiten, organisiert und geleitet. Wir haben alle in einer Turnhalle  übernachtet und hatten ein Programm über drei Tage, von Freitag 17 Uhr bis Sonntag 12 Uhr und haben uns kennengelernt und konnten den Rotexern Fragen stellen und Spaß haben.
Im Mai war dann das nächste Wiedersehen, die 3. und letzte Orientation vor unserem Austausch. Wir haben noch die letzten wichtigen Infos erhalten und konnten unsere Blazer und Deutschlandfahnen-Pins und Rotary Visitenkarten und noch weitere Dinge für den Austausch abholen.
Anfang Juni war dann das sogenannte Adventure Weekend da haben wir mit allen 60 Outbounds und auch 60 Inbounds von Freitag bis Sonntag gezeltet und sehr viel Spaß gehabt. Man konnte mit den Inbounds aus dem zukünftigen Gastland reden und die Stimmung war super. Das ganze Wochenende wurde wieder von Rotex organisiert und mit Programm durchgeplant, wir waren das ganze Wochenende draußen und durch den Schüleraustausch haben alle eine Verbindung zueinander. Obwohl man sich garnicht lang kannte und nicht oft gesehen hat viel der Abschied ein bisschen schwer und wir freuen uns schon darauf, wenn wir uns nach unserem Austausch wieder alles erzählen können :)

Irgendwann hatte dann auch das warten auf die Gaststadt ein Ende. Zuerst erfuhr ich allerdings, das ich am 14.8 einen Direktflug von Frankfurt nach Bogotá habe mit 11 anderen deutschen Austauschschülern. Als ich dann erfuhr, dass ich nach Pasto an der ecuadorianischen Grenze auf 2640m Höhe komme habe ich mich riesig gefreut und konnte es garnicht mehr abwarten. Ich komme in 2 Familien. In der ersten habe ich einen 13 jährigen Gastbruder und eine 18 jährige Gastschwester, die allerdings schon in Bogotá studiert.  In der zweiten Familie habe ich einen 13 jährigen Bruder, eine 17 jährige Schwester, die bis vor kurzem hier in Deutschland ihren Schüleraustausch verbracht hat, wobei ich sogar schon die Gelegenheit und das Glück hatte sie zweimal zu treffen und noch einen 20 jährigen Bruder der auch in Bogotá studiert. Ich kann es kaum erwarten alle kennenzulernen und das zu sehen, was ich jetzt nur auf Fotos sehen konnte. Vor paar Wochen habe ich dann noch zu zwei anderen Austauschschülern Kontakt bekommen, die mit mir in Pasto sein werden. Ein Amerikaner und eine Österreicherin.
Jetzt in den Sommerferien habe ich die letzten Besorgungen und Gastgeschenke eingekauft und habe jetzt noch etwa 2 Wochen bis es endlich losgeht :)

Bis bald,
Leonie :)