Donnerstag, 12. Mai 2016

Fiestas Javerianas, Weihnachten und Karneval in Kolumbien

Hallo zusammen, 

Nach langer Zeit kommt mal endlich wieder ein Eintrag in meinen Blog!
Es sind jetzt etwa 9 Monate vergangen seitdem ich meine Reise angetreten habe und das letzte mal gab es Neuigkeiten im Dezember. In dieser Zeit ist natürlich sehr viel passiert und deswegen mach ich jetzt da weiter wo ich aufgehört habe.

Vom 9.12.2015 bis zum 11.12.2015 hatten wir Fiestas Javerianas, was ich im letzten Eintrag schon angesprochen habe. Wir waren in Clubs eingeteilt und mussten gegeinander Spiele und Disziplinen ausführen. Zwischendurch gab es Basketballspiele unseres Schulteams gegen eine anderes Team aus Ecuador und ein ehemaliges Team unserer Schule. 

Danach hatten wir für einen Monat Weihnachtsferien, in denen wir nicht alles gemacht haben, was geplant war. Wir waren dann doch eher spontan wie die Kolumbianer so sind :D
Wir waren viel zuhause, meine Gastschwester ist wieder nach Pasto gekommen und neun Tage vor Heiligabend beginnen hier dann die Novenas. Novenas sind die neun Abende vor Weihnachten, wo die Tage runtergezählt werden und man die Vorweihnachtszeit feiert. Man singt, betet und isst den typischen "Weihnachtsteller" Kolumbiens mit Familie und Freunden. In der Regel spricht man sich mit der Familie ab, wann wer bei sich zuhause eine Novena gibt und wann man bei den anderen eingeladen ist. Bei uns ist es aber auch vorgekommen, dass wir auf bis zu drei verschiedenen Novenas eingeladen wurden und dann bei allen nur eine Weile bleiben konnten. An Heiligabend war ich auch zuerst auf einer Novena von Freunden und danach bei der Novena bei uns zuhause. Unsere Novena haben wir im kleinen Kreis mit meinen 3 Tanten, meinem Onkel und ihren Familien gefeiert. Wir haben nach der Novena bis 12 Uhr nachts gewartet, bis wir alle unsere Geschenke ausgepackt haben. Ne Dreiviertelstunde später als wir fertig waren haben wir endlich gegessen. 

Die nächsten Tage waren dann wieder etwas ruhiger. Wir sind mal in die Finca in Chachagüí gefahren, wo wir ja immer so 25-30 grad haben. Für mich war das sehr komisch, weil ich eigentlich auf Winter eingestellt war. 
An Sylvester war wieder die Familie zusammen. Diesmal waren wir bei meiner Tante und haben gegessen und geredet. Um 12 Uhr haben wir angestoßen und 12 Weintrauben gegessen. Zu jeder Weintraube sollten wir uns etwas fürs kommende Jahr wünschen. Danach sind wir rausgegangen und haben eine Papier/Stroh Puppe in Menschensgröße Verbrannt. Das nennen die Kolumbianer "años viejos" und damit wollen die ihre ganze schlechten Erfahrungen des vergangenen Jahres verbrennen. Für mich war es natürlich etwas komisch eine Puppe, die aussieht wie ein Mensch zu verbrennen aber so ist die Kultur der Kolumbianer.


Am 2. Januar ging es dann weiter mit Karneval. Pasto ist in Kolumbien für seinen großen und sehr beeindruckenden "los Carnavales de los negros y blancos de Pasto" bekannt. Außerdem ist Karneval hier etwas anders als in Deutschland. Hier gibt es auch Karnevalsumzüge aber hier werden kaum Süßigkeiten geworfen und die Leute, die sich die Karnevalszüge angucken verkleiden sich auch nicht. Sie ziehen sich alte Kleidung an und rüsten sich mit Schaumpistolen, eine Art Mehl, Skibrille und Mundschutz aus und bewerfen sich gegenseitig mit Schaum und diesem mehlänlichen Staub. Danach ist man wortwörtlich von oben bis unten komplett dreckig, da der Schaum in Kombination mit dem Staub sehr stark klebt. Am 2. Januar ist der "carnavalito", ein Karnevalszug in den nur Kinder mitlaufen und die typische Kleidung aus den jeweiligen Regionen Kolumbiens tragen. Am 3. Januar gab es den Zug der Tanzgruppen. Am 4. Januar der Zug von verschiedenen Vereinen und Gruppen, darunter auch meine Schule. Aus meiner Stufe konnten deswegen auch welche mitlaufen. Für mich war es das erste mal, dass ich bei einem Karnevalsumzug mitgelaufen bin und dann auch noch als einzige Blonde der Stadt. Ich wurde die ganze Zeit gerufen und sollte ein Foto mit den Leuten machen :D Alle die aus meiner Stufe mitgelaufen sind waren als Aladin und Jasmin verkleidet. Am 5. Januar ist der "Día de los negros" (der Tag der Schwarzen) an dem sich alle schwarz anmalen und dann auf die Straßen gehen und sich gegenseitig dreckig machen. Und am 6. Januar ist der letzte Karnevalsumzug. Der "Día de los blancos" (der Tag der Weißen). Das ist der größte und längste Karnevalszug in dem man auch endlich die aufwendigen Karnevalswägen sehen kann. An dem Tag laufen alle aus dem Karnevalsverein mit und es war für mich der größte Zug den ich je gesehen habe. Hier wird genau wie in Deutschland auch der beste Wagen beziehungsweise die beste Gruppe gekürt. Danach warren so gut wife Allie straßen weiß vom Staub und es wurde nach dem Karnevalszug noch den ganzen Tag mit Schaum und Staub auf den Straßen rumgeschmissen. Ich fand es sehr lustig und würde gerne allein wegen Karneval in den nächsten Weihnachtsferien wiederkommen!

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